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Hintergrund

Gesundheitsinformationen sind derzeit in verschiedenen Formaten und über unterschiedlichste Medien zugänglich: Printangebote wie Broschüren oder Flyer, audiovisuelle Formate wie Videos, CDs, DVDs oder auch computer- bzw. internet-gestützte Angebote wie CD-ROMs oder Websites.

Die Angebote unterscheiden sich meist auch in ihrer Länge (Umfang), wobei sich diese daran orientieren sollte, welche Informationen für Entscheidungen relevant sind und deshalb kommuniziert werden müssen. Bei der Auswahl des Formats spielt die Orientierung an der Zielsetzung und Zielgruppe der Gesundheitsinformation eine bedeutende Rolle.

Die durchaus heterogenen Zielgruppen haben unterschiedliche Bedarfe. Um diese zu berücksichtigen wurden spezielle – interaktive – Informationsformate geschaffen. Diese Formate bieten personalisierte bzw. individualisierte Informationen an, bei denen die Präferenzen der Nutzer durch interaktive Elemente eingebunden werden können. Gemeinsam ist den interaktiven Formaten, dass sie unter Verwendung verschiedener Medien und Kommunikationsformen auf eine bedarfsgerechte Vermittlung der Inhalte zielen. Die Nutzerinnen und Nutzer können den Informationsfluss steuern und auswählen, welche Inhalte sie sich anschauen. Interaktive Formate haben das Potenzial die Einbindung und das Lernen in einer aktiven Art und Weise zu fördern, weil in der Darstellung/Kommunikation der Inhalte die jeweiligen Präferenzen und Bedürfnisse der einzelnen Nutzerin oder des Nutzers Berücksichtigung finden können (1).

Beispiele für interaktive Elemente:

–           Spiele (z.B. beim Thema Krebstherapien bei Jugendlichen: In verschiedenen Levels mutierte Zellen zerstören und Schilde sammeln, die Schutz vor häufigen Nebenwirkungen der Chemotherapie bieten) (2, 3)

–           Wissens-/Verständnisfragen zum Thema (mit/ohne Rückmeldung; ggf. mit Hinweis den Abschnitt erneut zu lesen) (4, 5)

–           Eingabefelder für z.B. Alter, Geschlecht, Risikofaktoren etc. zur Generierung personalisierter Gesundheitsinformationen (6)

Diese interaktiven Elemente werden einzeln oder auch in Kombination für Gesundheitsinformationen genutzt. Interaktive Elemente werden insbesondere in computer- und internet-gestützte Angebote integriert, finden sich aber auch in Printmaterialien.

Filmsequenzen, gelesenen Texte, dynamische Grafiken und Echtzeit-Kontakte (Chats mit Experten, Betroffenen), die in Informationsangebote eingebunden sind, zählen hier nicht zu den interaktiven Elementen.

Neben interaktiven Elementen werden zunehmend auch sogenannte Faktenboxen (facts boxes) für Gesundheitsinformationen eingesetzt.

Als Faktenbox bezeichnet man eine kompakte, tabellarische Darstellung zu Nutzen und Schaden einer Therapie im Umfang von einer Seite.

Dargestellt werden die numerischen oder prozentualen Häufigkeiten der wichtigsten Nutzen- und Nebenwirkungsaspekte für Patientinnen und Patienten unter der entsprechenden Therapie sowie einer korrespondierenden Vergleichsgruppe, die keine oder eine andere Therapie erhalten hat. Außerdem kann die Faktenbox durch weiterführende Angaben ergänzt werden, z.B. Einnahme- oder Warnhinweise (vgl. Abbildung 2).

Die Faktenbox wurde entwickelt, um Nutzen und Nebenwirkungen von Arzneimitteln unverzerrt und verständlich darzustellen (7, 8). Durch die Angaben zur Vergleichs-gruppe lässt sich ablesen, wie die Erkrankung unbehandelt oder unter einer anderen Therapie verläuft. Das Prinzip der Faktenbox kann auch auf Nicht-Medikamentöse Maßnahmen übertragen werden.

Faktenboxen können im Prozess der gemeinsamen Entscheidungsfindung von Ärztinnen bzw. Ärzten mit Patientinnen bzw. Patienten genutzt werden. Sie helfen der Ärztin oder dem Arzt, Nutzen und Schaden einer Therapie angemessen zu kommunizieren und die Präferenzen der Patientin bzw. des Patienten herauszufinden (9).

abbildung2Abbildung 2: Beispiel für eine Faktenbox (7)

Fragestellungen

  1. Welche Effekte haben Informationen mit interaktiven Elementen im Vergleich zu Informationen ohne interaktive Elemente?
  2. Welche Effekte haben Faktenboxen im Vergleich mit anderen Formaten?
Empfehlungen 1-2
Evidenztabelle 1-2
Volltext
Referenzen
  1. Gysels M, Higginson IJ. Interactive technologies and videotapes for patient education in cancer care: systematic review and meta-analysis of randomised trials. Supportive care in cancer: Official Journal of the Multinational Association of Supportive Care in Cancer. 2007;15(1):7-20. Epub 2006/10/07.
  2. Conquering Cancer Network. Games & Videos. 2015. http://www.conqueringcancer.net/games.html (Zugriff 17.10.2016).
  3. Jones JK, Kamani SA, Bush PJ, Hennessy KA, Marfatia A, Shad AT. Development and evaluation of an educational interactive CD-ROM for teens with cancer. Pediatric Blood and Cancer. 2010; http://onlinelibrary.wiley.com/o/cochrane/clcentral/articles/481/CN-00803481/frame.html (Zugriff am 13.10.2016).
  4. Alterman AI, Baughman TG. Videotape versus computer interactive education in alcoholic and nonalcoholic controls. Alcoholism, clinical and experimental research. 1991;15(1):39-44. Epub 1991/02/01.
  5. Ruiz JG, Andrade AD, Anam R, Lisigurski M, Karanam C, Sharit J. Computer-based programmed instruction did not improve the knowledge retention of medication instructions of individuals with type 2 diabetes mellitus. The Diabetes Educator. 2014;40(1):77-88. Epub 2013/10/31.
  6. Rawl SM, Skinner CS, Perkins SM, Springston J, Wang HL, Russell KM, et al. Computer-delivered tailored intervention improves colon cancer screening knowledge and health beliefs of African-Americans. Health Education Research. 2012;27(5):868-85. Epub 2012/08/29.
  7. Schwartz LM, Woloshin S, Welch HG. The drug facts box: providing consumers with simple tabular data on drug benefit and harm. Medical decision making: an international journal of the Society for Medical Decision Making. 2007;27(5):655-62. Epub 2007/09/18.
  8. Schwartz LM, Woloshin S. The Drug Facts Box: Improving the communication of prescription drug information. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. 2013;110 Suppl 3:14069-74. Epub 2013/08/15.
  9. Giguere A, Legare F, Grad R, Pluye P, Haynes RB, Cauchon M, et al. Decision boxes for clinicians to support evidence-based practice and shared decision making: the user experience. Implementation science. 2012;7:72. Epub 2012/08/07.
  10. Holbrook A, Labiris R, Goldsmith CH, Ota K, Harb S, Sebaldt RJ. Influence of decision aids on patient preferences for anticoagulant therapy: a randomized trial. Canadian Medical Association journal. 2007;176(11):1583-7. Epub 2007/05/23.
  11. Kuppermann M, Norton ME, Gates E, Gregorich SE, Learman LA, Nakagawa S, et al. Computerized prenatal genetic testing decision-assisting tool: a randomized controlled trial. Obstetrics and gynecology. 2009;113(1):53-63. Epub 2008/12/24.
  12. Schwartz LM, Woloshin S, Welch HG. Using a drug facts box to communicate drug benefits and harms: two randomized trials. Annals of internal medicine. 2009;150(8):516-27. Epub 2009/02/18.

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