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1. Interaktive Elemente in Gesundheitsinformationen

Empfehlung_Formate-1Zusammenfassung der Ergebnisse

Zu diesem Vergleich wurden insgesamt sechs Studien eingeschlossen mit 1555 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eingeschlossen (3-6, 10, 11). In den Studien wurden computer-gestützte Gesundheitsinformationen mit interaktiven Elementen gegen Videos (4), Printmaterialien (3, 6, 10) und computer-gestützte Informationen ohne interaktive Elemente (5, 11) getestet. Bei den interaktiven Elementen handelte es sich um integrierte Wissensfragen (4, 6), Spiele und Ton-/Videosequenzen (3), personalisierte Risikodarstellungen (und Instrument zur Werteklärung) (11) und dynamische Avatare (5). Inhaltlich wurden zu den Folgen von Alkoholmissbrauch (4), Antikoagulanz-Therapie bei Vorhofflimmern (10), Krebserkrankungen bzw. -screening (3, 6), Pränataltests (11) und Typ 2 Diabetes (5) informiert.

Alle Studien wurden in den USA durchgeführt und schlossen verschiedene Altersgruppen ein (3-6, 10, 11). Jeweils eine Studie schloss nur Jugendliche im Alter von 12-18 Jahren (3), Schwangere (11) bzw. Afro-Amerikaner und -Amerikanerinnen (6) ein.

Zu den kognitiven Endpunkten konnten keine eindeutigen Effekte gezeigt werden. Die Risikowahrnehmung wurde in einer Studie durch zwei offene Fragen (Werte mussten genannt werden) zum Thema Pränataltest erfasst und zeigte einen Effekt zugunsten der Information mit interaktiven Elementen (11).

Wissen wurde anhand von Erhebungsbögen mit 21 bzw. 15 Multiple-Choice-Fragen (3, 4), mit zehn bzw. elf Aussagen, die als richtig oder falsch einzuschätzen waren bzw.  abgestufte Zustimmung erforderten (6, 10, 11), oder einer Kombination der beiden Formen (sieben Fragen und 33 Aussagen) (5) erfasst. In zwei Studien wurde ein signifikanter Unterschied zugunsten der interaktiven Elemente (personalisierte Informationen und Wissensfragen) gezeigt (6, 11). In vier weiteren Studien wurde kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen mit interaktiven Elementen und Printmaterialien ohne interaktive Elemente gezeigt (3-5, 10).

Für die Erhebung der Attraktivität / Akzeptanz wurden Fragen gestellt, die subjektiv durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anhand von (Likert-)Skalen beantwortet wurden (3, 11) bzw. die Erhebungsmethode ist nicht näher beschrieben (5). Zwei Studien zeigten einen signifikanten Unterschied der Zufriedenheit zugunsten der Information mit interaktiven Elementen (5, 11). Dabei ist in einer Studie der Unterschied fraglich relevant (5). In einer Studie zeigte sich ein Hinweis auf einen Effekt zugunsten der CD-ROM mit interaktiven Spielen, der aber nicht durch statistische Tests belegt wird (3).

Weitere Informationen zu den Ergebnissen und Erhebungsmethoden können der Evidenztabelle und den Zusammenfassungen der Studien (study fact sheets) entnommen werden.

2. Faktenbox

Empfehlung_Formate-2Zusammenfassung der Ergebnisse

Zu diesem Vergleich wurden zwei randomisiert-kontrollierte Studien mit insgesamt 518 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die in den USA durchgeführt wurden, und ergänzend ein Survey eingeschlossen (7, 12). Die Intervention war eine kompakte Darstellung (Faktenbox) zu therapeutisch-medikamentösen Maßnahmen (H2-Blocker oder Protonenpumpeninhibitor bei Sodbrennen) bzw. präventiv-medikamentösen Maßnahmen (Statin oder Clopidogrel zur Sekundärprävention von kardiovaskulären Ereignissen) (12), die auf eine Seite in der Länge begrenzt ist. Die Faktenbox vermittelt grundlegende Informationen über das Medikament und stellt in einem tabellarischen Format die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines Nutzens bzw. Schadens des Medikamentes in laienverständlichen numerischen Formaten dar. Die Kontrollintervention bestand aus den Kurzzusammenfassungen der Medikamente, die durch die amerikanische Food and Drug Administration für direkt an den Patienten gerichtete Werbung vorgeschrieben ist, und keine standardisierten Informationen zu Nutzen und Schaden vorsieht.

Zu den Endpunkten Risikowahrnehmung / Wissen und  Lesbarkeit / Verständlichkeit konnte in zwei Studien ein relevanter Unterschied zugunsten der Faktenbox gezeigt werden (12). Die Erhebung der Endpunkte erfolgte mittels Fragebogen (insgesamt 50 bzw. 52 Fragen (u.a. Multiple Choice / offene Fragen)), der den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gemailt wurde. Zusätzlich kommt ein Survey zu dem Ergebnis, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Faktenboxen die Informationen finden, verstehen und nutzen können (7).

Weitere Informationen zu den Ergebnissen und Erhebungsmethoden können der Evidenztabelle und den Zusammenfassungen der Studien (study fact sheets) entnommen werden.

Referenzen

1.         Gysels M, Higginson IJ. Interactive technologies and videotapes for patient education in cancer care: systematic review and meta-analysis of randomised trials. Supportive care in cancer : official journal of the Multinational Association of Supportive Care in Cancer. 2007;15(1):7-20. Epub 2006/10/07.

2.         . Available from: http://www.conqueringcancer.net/games.html.

3.         Jones JK, Kamani SA, Bush PJ, Hennessy KA, Marfatia A, Shad AT. Development and evaluation of an educational interactive CD-ROM for teens with cancer. Pediatric Blood and Cancer [Internet]. 2010; (3):[512-9 pp.]. Available from: http://onlinelibrary.wiley.com/o/cochrane/clcentral/articles/481/CN-00803481/frame.html.

4.         Alterman AI, Baughman TG. Videotape versus computer interactive education in alcoholic and nonalcoholic controls. Alcoholism, clinical and experimental research. 1991;15(1):39-44. Epub 1991/02/01.

5.         Ruiz JG, Andrade AD, Anam R, Lisigurski M, Karanam C, Sharit J. Computer-based programmed instruction did not improve the knowledge retention of medication instructions of individuals with type 2 diabetes mellitus. The Diabetes educator. 2014;40(1):77-88. Epub 2013/10/31.

6.         Rawl SM, Skinner CS, Perkins SM, Springston J, Wang HL, Russell KM, et al. Computer-delivered tailored intervention improves colon cancer screening knowledge and health beliefs of African-Americans. Health education research. 2012;27(5):868-85. Epub 2012/08/29.

7.         Schwartz LM, Woloshin S, Welch HG. The drug facts box: providing consumers with simple tabular data on drug benefit and harm. Medical decision making : an international journal of the Society for Medical Decision Making. 2007;27(5):655-62. Epub 2007/09/18.

8.         Schwartz LM, Woloshin S. The Drug Facts Box: Improving the communication of prescription drug information. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. 2013;110 Suppl 3:14069-74. Epub 2013/08/15.

9.         Giguere A, Legare F, Grad R, Pluye P, Haynes RB, Cauchon M, et al. Decision boxes for clinicians to support evidence-based practice and shared decision making: the user experience. Implementation science : IS. 2012;7:72. Epub 2012/08/07.

10.       Holbrook A, Labiris R, Goldsmith CH, Ota K, Harb S, Sebaldt RJ. Influence of decision aids on patient preferences for anticoagulant therapy: a randomized trial. CMAJ : Canadian Medical Association journal = journal de l’Association medicale canadienne. 2007;176(11):1583-7. Epub 2007/05/23.

11.       Kuppermann M, Norton ME, Gates E, Gregorich SE, Learman LA, Nakagawa S, et al. Computerized prenatal genetic testing decision-assisting tool: a randomized controlled trial. Obstetrics and gynecology. 2009;113(1):53-63. Epub 2008/12/24.

12.       Schwartz LM, Woloshin S, Welch HG. Using a drug facts box to communicate drug benefits and harms: two randomized trials. Annals of internal medicine. 2009;150(8):516-27. Epub 2009/02/18.

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