Verbale Darstellungen
Zusammenfassung der Ergebnisse
Zu diesem Vergleich wurden 15 Studien mit insgesamt 3531 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eingeschlossen. Die Teilnehmerzahlen lagen zwischen 116 und 480, die Altersspanne reichte von 16 bis 82 Jahre. Die Studien wurden in den USA (15-19), Großbritannien (15, 20-26), Kanada (27), Australien (28) und Singapur (29) durchgeführt. Eingeschlossen wurden Schwangere Frauen und Mütter (20, 21), Studentinnen und Studenten (19, 22), Patientinnen und Patienten (17, 25, 27-29), Bürgerinnen und Bürger (15, 18, 23, 24, 26) und Betreuerinnen und Betreuer (16).
Die Interventionen bestanden aus Szenarien zu Nebenwirkungen von Antibiotika (22, 24), Schmerzmitteln (15, 23, 29), Statinen (25), Tamoxifen (26) und Krebstherapien (15, 17, 18, 28), medizinischen Testergebnissen (20), zu Kindern (21), zum Schlaganfallrisiko (27) und eine fiktive Arzt Familien Konferenz (16).
Für den Endpunkt Verstehen konnte in einer Studie ein positiver Effekt für die numerische Darstellung gezeigt werden. Der Effekt wurde anhand einer Multiple Choice Frage erhoben. Im Follow-up war dieser Effekt nicht mehr vorhanden (20). Bei der Vermittlung von Risiken führen verbale Darstellungen gegenüber numerischen Darstellungen (% oder 1 von 100) in drei Studien zu einer schlechteren Risikowahrnehmung (22-24), in einer zu keinem Unterschied (16), und in drei Studien zu einem geringeren Wissen (15, 25, 26). Die Risikowahrnehmung wurde anhand einer Frage (22-24) bzw. zwei Fragen erhoben (Angabe eines Wertes von 0-100%) (16). Das Wissen wurde anhand von Fragen, die die Eingabe einer Schätzung in Prozent erforderten erhoben (25, 26) bzw. anhand einer Likert Skala (15). Insbesondere wird hier auf eine massive Überschätzung bei den verbalen Darstellungen hingewiesen.
Bei der Kommunikation des Nutzens einer Maßnahme führen verbale Darstellungen gegenüber numerischen Darstellungen zu einer schlechteren Risikowahrnehmung (27). Im Hinblick auf den Wissenszuwachs sind beide Formate vergleichbar (27). Für die Risikowahrnehmung erstellten die Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer eine Rangfolge des Risikos bei verschiedenen Behandlungsoptionen. Das Wissen wurde anhand von 24 Fragen erhoben, die mit richtig, falsch und unsicher gekreuzt werden konnten.
Untersuchungen zur Zufriedenheit (Attraktivität) und Präferenz (Akzeptanz) der beiden Formate kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Acht Studien zeigten einen Effekt für die numerischen Darstellungen (17-19, 21-24, 29), drei zeigten keine Unterschiede (15, 25, 28) Die Erhebung des Endpunktes erfolgte anhand einer Likert Skala.
Die Intention eine Maßnahme durchzuführen ist in allen sechs Studien bei numerischen Darstellungen aufgrund einer realistischeren Risikoabschätzung höher (15, 22-26). Die Intention wurde jeweils an einer Likert Skala erhoben.
Weitere Informationen zu den Ergebnissen und Erhebungsmethoden können den Evidenztabellen und den Zusammenfassungen der Studien (study fact sheets) entnommen werden.